Im Wasserdienst gibt es ein paar Fachbegriffe die für 'Aussenstehende' entschlüsselt werden müssen. Es folgt ein kleiner Auszug aus dem Vokabular:
Zille
Im Feuerwehrwesen ein etwa 7 Meter langes Boot, meist aus Holz aber auch in Polyester und Alu verfügbar. Die Holzausführung wiegt leer und trocken etwa 180 kg.
Kranzl
Das Kranzl ist das vordere Ende der Zille. Der Begriff entstand, da in früheren Zeiten zu Festlichkeiten dort ein 'Kranzl' angebracht wurde. Der sogenannte 'Kranzlmann' trägt also keinen derartigen Kopfschmuck.
Steuer
Hinterer Teil der Zille. Dort sollte sich auch der 'Steuermann' befinden.
Brunnkatz'
Ein Wurfanker mit dem man die Zille ans Ufer holt. Anmerkung: Die Zillen dürfen (zumindest in Schärding) nicht am Ufer verheftet werden. Die Unfallgefahr durch 'Neugierige' wäre zu hoch.
Verheften
Das Boot am Ufer befestigen. Dazu kann man einen der vielen 'Schläge'=Knoten verwenden.
Söss
Ein kleines Gefäss zum Ausschöpfen der Zillen.
Nauwärts
Abwärts, der Strömung folgend.
Weitziehen / Aufreiben
Zwei unterschiedliche Rudertechniken um die Richtung der Zille zu ändern.
Stangeln
Nicht was Sie jetzt denken! Mit den Schubstangen gegen die Strömung also 'bergwärts' fahren.
Steinwurf
Uferverbauung; kann oft sehr unterschiedlich und tückisch sein. Im Mühlviertel und Niederösterreich auch als G'schlacht bekannt.
Joch
Der Bereich zwischen 2 Brückenpfeilern wird Joch bezeichnet. In Schärding ist das Kreuzjoch besonders als Durchfahrt beliebt.
Pfeiler hupfen
Eine Fahrt über den Fluss, die so knapp als möglich unterhalb einer Brücke durchgeführt wird. So kann man abwechselnd gegen die Strömung ankämpfen und sich im folgenden Kehrwasser wieder erholen und den Kampf erneut aufnehmen. Bei richtigem Wasserstand eine kleine Mutprobe.
Kehrwasser
Gegenströmung unterhalb eines Brückenpfeilers. Kann unter Umständen zu einem unfreiwilligen 'Mann-über-Bord'-Manöver bewegen.